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Umgang mit der Konformität des Prüfzeugnisses (MTR): Ein Prüfplan zur Vermeidung von Lieferverzögerungen und abgelehnten Edelstahl-Lieferungen

Time: 2025-07-10

Umgang mit der Konformität des Prüfzeugnisses (MTR): Ein Prüfplan zur Vermeidung von Lieferverzögerungen und abgelehnten Edelstahl-Lieferungen

Für Ingenieure, Einkaufsspezialisten und Qualitätsmanager ist der Werkstoff-Prüfbericht (Mill Test Report, MTR) oder Werkstoff-Zertifikat das „Geburtszeugnis“ Ihres Edelstahls. Er ist das wichtigste Dokument zur Verifizierung der Materialqualität, zur Gewährleistung der Einhaltung von Vorschriften und zur Vermeidung kostspieliger Ablehnungen. Ein nicht konformer MTR kann dazu führen, dass Lieferungen am Hafen gestoppt werden, Fertigungsprozesse verzögert werden und letztendlich die gesamte Bestellung abgelehnt und auf Ihre Kosten zurückgesandt wird.

Dieser Leitfaden bietet eine präzise Checkliste zur Verwaltung der MTR-Konformität – von der Bestellung bis zur endgültigen Lieferung – und stellt sicher, dass Ihr Material den Spezifikationen entspricht und Ihr Projekt termingerecht umgesetzt wird.


Warum MTR-Konformität unverzichtbar ist

  • Qualitätssicherung: Bestätigt, dass die chemischen und mechanischen Eigenschaften der bestellten Spezifikation entsprechen (z. B. ASTM A240 für 316L).

  • Rückverfolgbarkeit: Stellt die Verbindung des Materials zu seiner ursprünglichen Schmelznummer her, was für die Ursachenanalyse im Schadensfall entscheidend ist.

  • Konformität mit Vorschriften und Sicherheitsanforderungen: Erforderlich für ASME, API, NORSOK, PED und andere Druckgeräte- und sicherheitskritische Vorschriften.

  • Verhindert kostspielige Ablehnung: Vermeidet Verzögerungen bei der Wareneingangsprüfung, Fertigungsstillstände und die hohen Kosten für die Rückgabe nicht konformer Materialien.


Die ultimative MTR-Konformitäts-Checkliste

Verwenden Sie diese Checkliste in jeder Phase des Beschaffungsprozesses.

Phase 1: Bestellung (Vermeidung von Problemen an der Quelle)

[] 1. Exakten Standard und Werkstoffangabe vorgeben:

  • Schreiben Sie nicht nur „316 Edelstahl“. Seien Sie präzise: "ASTM A240/A240M, Werkstoffnummer 316L, UNS S31603" .

  • Werkstoffform genau angeben: Blech/Platte, Zustand 2B, geglüht und gebeizt .

[] 2. Erforderlichen MTR-Typ definieren:

  • Konformitätsbescheinigung (CoC): Grundständige Konformitätserklärung. Für kritische Anwendungen nicht ausreichend.

  • Werkstoffprüfbuch (MTR): Enthält Heat-Nummer, chemische Zusammensetzung und mechanische Eigenschaften.

  • Typ 3.1 / 3.2 Prüfzeugnis: Unabhängige Prüfung durch Dritte gemäß EN 10204 . Häufig für Kernenergie-, Luftfahrt- und Offshore-Projekte erforderlich. Dieses Erfordernis gezielt angeben, falls nötig.

[] 3. Vollständige Rückverfolgbarkeit vorschreiben:

  • Verlangen Sie die Losnummer oder Schmelznummer physisch an jedem Stück oder Bündel gekennzeichnet zu sein. Dadurch können Sie das physische Material mit seinem Zertifikat in Verbindung bringen.

[] 4. Weitere Prüfanforderungen angeben:

  • Geben Sie zusätzliche Prüfungen im Kaufauftrag (PO) an:

    • Korngrenzenkorrosionsprüfung (IGC): z. B. ASTM A262 Practice E (Straight Strauss Test).

    • Prüfung der Lochkorrosionsbeständigkeit (PREN): Stellen Sie sicher, dass die Chemie einen PREN-Wert >40 für Duplex etc. aufweist.

    • Härteprüfung: Maximale Werte festlegen (z. B. HRC 22 für NACE MR0175-Konformität).

    • Schlagprüfung: Charpy-V-Kerbschlagwerte bei bestimmten Temperaturen.

[] 5. Legen Sie das Dokumentenformat fest:

  • Anfrage digital signierte PDFs oder Zugang zu einer webbasierten Verifizierungsplattform um Fälschung zu verhindern. Akzeptieren Sie niemals Scans oder Fotokopien in schlechter Qualität.


Phase 2: Prüfung vor der Lieferung (Bevor es das Werk verlässt)

[] 6. Fordern und Prüfen von Entwurfs-MTRs:

  • Bitten Sie den Lieferanten, die MTRs bereitzustellen vorher lieferung. So können Sie Probleme erkennen, solange sich das Material noch in deren Einrichtung befindet.

[] 7. Prüfung der Chemie:

  • Stellen Sie sicher, dass alle Elemente innerhalb der Grenzwerte des Standards liegen.

  • Achten Sie besonders auf wichtige Legierungselemente:

    • 316/L: Mo ≥ 2,1 %, Ni ≥ 10,0 %

    • 304/L: Ni ≥ 8,0%

    • Duplex 2205: Cr 22,0-23,0%, Mo 3,0-3,5%, N 0,14-0,20%

  • Auf eingeschränkte Elemente (z. B. Cu, Co) prüfen, falls spezifiziert.

[] 8. Mechanische Eigenschaften überprüfen:

  • Sicherstellen, dass Zugfestigkeit, Streckgrenze und Dehnung die in der Norm festgelegten Mindestwerte erreichen.

[] 9. Übereinstimmung der Schmelznummer prüfen:

  • Die Schmelznummer im MTR muss mit der Schmelznummer übereinstimmen, die auf dem Material angegeben ist (aus Fotos/Videos des Lieferanten).


Phase 3: Wareneingangsprüfung (Das letzte Tor)

[] 10. Physische Überprüfung der Materialidentifikation:

  • Sobald die Ware eintrifft, sofort prüfen, ob die Chargennummer auf dem Material mit der Chargennummer auf dem MTR übereinstimmt.

[] 11. Durchführung der positiven Materialidentifikation (PMI):

  • Einen Hand-XRF-Analysator verwenden, um eine Stichprobe aus der Lieferung zu prüfen. Dies ist die beste Verteidigung gegen Materialvermischungen oder gefälschte MTRs. Die Chemie kann in Sekunden mit dem MTR abgeglichen werden.

[] 12. Visuelle und messtechnische Prüfung:

  • Auf ordnungsgemäße Oberflächenbeschaffenheit (z. B. 2B, No. 4), Ebenheit und Maßtoleranzen gemäß Standard prüfen.

[] 13. MTRs archivieren:

  • Die MTRs digital in einer durchsuchbaren Datenbank speichern, die mit der Chargennummer, der Bestellnummer (PO) und dem Projekt verknüpft ist. Dies ist entscheidend für zukünftige Wartungsarbeiten, Garantieansprüche und behördliche Prüfungen.


Warnsignale: Häufige MTR-Konformitätsprobleme

  • Abweichende Chargennummern: Die Nummer auf dem Zertifikat stimmt nicht mit der Nummer auf dem Material überein.

  • allgemeine" MTRs: Ein Zertifikat, das lediglich die Mindestanforderungen der Norm auflistet anstelle der tatsächliche testergebnisse für diese spezifische Schmelze.

  • Chemische Zusammensetzung außerhalb der Spezifikation: Am häufigsten ist der Molybdängehalt in 316/L geringer als 2,1 %.

  • Unleserliche oder unprofessionelle Dokumente: Schlechte Formatierung, Rechtschreibfehler oder Scans niedriger Qualität können auf ein gefälschtes Dokument hinweisen.

  • Fehlende Informationen: Fehlende Schmelznummer, Prüferstempel oder Zertifizierungserklärung des Herstellers.

Was zu tun ist, wenn Sie eine Lieferung ablehnen

  1. Dokumentieren Sie alles: Machen Sie Fotos und Videos der Materialkennzeichnung und sichtbare Mängel.

  2. Formelle Benachrichtigung: Erstellen Sie umgehend einen formellen Nicht-Conformitätsbericht (NCR) an den Lieferanten und zitieren Sie die spezifische Klausel des Standards, die verletzt wurde.

  3. Fertigung stoppen: Stellen Sie das Material unter Quarantäne, um zu verhindern, dass es versehentlich verwendet wird.

  4. Lösung verhandeln: Arbeiten Sie mit dem Lieferanten an einer Korrekturmaßnahme – in der Regel Rückgabe und Ersatz auf Kosten des Lieferanten.

Fazit: MTRs sind Ihre erste Verteidigungslinie

Die Behandlung der MTR-Konformität als bürokratische Formalität ist ein kostspieliger Fehler. Ein proaktiver, detailorientierter Umgang mit Prüfzeugnissen ist eine der effektivsten Strategien, um Projektkosten zu kontrollieren, Qualität sicherzustellen und Verzögerungen zu vermeiden. Mit dieser Checkliste wandeln Sie Ihren Beschaffungsprozess von einer passiven Bestellfunktion in einen aktiven Qualitätskontrollmechanismus.

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